Vom Korn zum Brot

Fragen über Fragen… „Täglich essen wir unser Jausenbrot. Doch wie wird das eigentlich hergestellt und woraus besteht es? Wie war das früher? Wie haben die Menschen sich damals ernährt?“

Die Kinder sind überrascht, dass manche Dächer im Freilichtmuseum Stübing mit Stroh, also mit getrockneten Pflanzenresten, die nach der Ernte von Getreide übrigbleiben, gedeckt sind. Fast schon ungewohnt ist es, dass vorhandene Ressourcen so gut wie möglich genutzt werden. Erstaunt sind sie, als sie hören, dass Familien immer wieder auf Mahlzeiten verzichten mussten, weil das selbstangebaute Essen nicht in ausreichender Menge vorhanden war und dass Geburtstage gar nicht gefeiert wurden. Zu besonderen Anlässen konnte man zwischen Butter- oder Schmalzbrot wählen.

Unser Ausflug im Freilichtmuseum beginnt in der alten Mühle. Die Kinder erfahren, dass die großen Mahlsteine durchs Wasserrad im Bach in Bewegung gesetzt wurden und die Getreidekörner zu Mehl zerrieben. Bei der nächsten Station kneten die Kinder mit viel Freude ihren Teig, bestreichen ihn mit Wasser, verfeinern ihn mit Sesam und Leinsamen. Während die Weckerl im Steinofen knusprig gebacken werden, wird die Zeit mit Sackhüpfen und Seil ziehen verbracht. Zum Abschluss essen die Kinder ihr warmes Brot in der Rauchkuchl und lauschen gespannt den Erzählungen über vergangene Zeiten.

„Da steckt doch ganz schön viel Arbeit dahinter, wenn aus Getreidekörnern Brot gemacht wird.“

A. Schenn